Feuchtigkeitsmessung CM-% (Calciumcarbid-Verfahren)

Bei diesem Verfahren wird die feuchte Probe (Estrich) gewogen und danach in einen Druckbehälter eingeführt, in dem sich Stahlkugeln sowie eine Glasampulle mit Calciumcarbid befinden. Alles wird im verschlossenen Behälter zerkleinert und vermischt.

Das enthaltene Wasser bildet mit Calciumcarbid nach folgender Gleichung Acetylen: CaC2+2H2O=Ca(OH)2+C2GH2C a C 2   + 2   H 2 O ⟶   C a ( O H ) 2 + C 2 H 2 {displaystyle mathrm {CaC_{2} +2 H_{2}Olongrightarrow Ca(OH)_{2}+C_{2}H_{2}} }

Die Menge des Acetylens wird durch Messung des Druckanstieges über ein Manometer bestimmt und ist das Maß für die Menge an zuvor vorhandenem Wasser. Die Bestimmung des Wassergehalts erfolgt mit Bezug auf die Probenmasse. Bewährt hat sich diese Methode für die Überprüfung des Wasser-Werts von Zement-, Calciumsulfat- und Anhydritestrich.

Bei einem Zementstrich mit Fußbodenheizung darf der CM-Messwert von 1,8% nicht überschritten werden. Ohne Fußbodenheizung darf der Wert von 2,0% nicht überschritten werden.

Bei einem Calciumsulfat- und Anhydritestrich mit Fußbodenheizung darf der CM-Messwert von 0,3% nicht überschritten werden. Ohne Fußbodenheizung darf der Wert hier nicht höher als 0,5% sein.

Bei einer Parkett-Bodenverlegung mit höheren Werten als den oben genannten drohen folgende Gefahren:

1. Der Klebstoff kann verseifen. Ein ordnungsgemäßer Haftverbund zwischen Untergrund / Estrich und Belag ist dann nicht mehr gegeben. Der Bodenbelag kann sich vom Untergrund ganz oder teilweise ablösen und z.B. Blasen und Beulen ausbilden. Durch chemische Reaktionen („alkalische Hydrolyse“) können flüchtige organische Stoffe (VOC) freigesetzt werden, die zu lang anhaltenden Geruchsbelästigungen und u.U. Gesundheitsschäden führen kann.

2. Bodenbeläge auf Holzbasis (Parkett, Laminat, HKL, Massivholz, Holzpflaster) können stark quellen, was den Belag unbrauchbar macht und u.U. auch durch den Quelldruck zu Beschädigungen der sonstigen Bausubstanz führen kann.

3. Durch Verformungen des Untergrundes / Estrichs im Verlauf der weiteren Austrocknung können sowohl der Untergrund / Estrich als auch der Oberbelag reißen. Außerdem können sich auffallend breite Fugen im Bereich der Sockelleisten ausbilden.

4. Es besteht also die Gefahr, dass der komplette Bodenbelag innerhalb kurzer Zeit unbrauchbar wird und ausgetauscht werden muss. Und es ist auch möglich, dass dadurch weitere Teile des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen werden.

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